Round Table: „Lessons learned – the way ahead“
Brigadegeneral Klein, Generalmajor Zudrop, Generalleutnant Pfeffer, Generalstabsarzt Dr. Schoeps, Generalmajor Hochwart, Oberstarzt Prof. Dr. Dr. Leyk (von links)
Den Abschluss des Symposiums „Verbesserung der #Einsatzbereitschaft“ bildete der Round Table „Lessons learned – the way ahead“, geleitet von Generalstabsarzt Dr. Schoeps, Stellvertreter des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr und Kommandeur Gesundheitseinrichtungen. Teilnehmer waren Generalleutnant Pfeffer (Befehlshaber Einsatzführungskommando), Generalmajor Hochwart (Kommando Heer, Abteilungsleiter Einsatz/MilNw/Ausbildung), Generalmajor Zudrop (Kommandeur Zentrum Innere Führung), Brigadegeneral Klein (Kommando Streitkräftebasis, Abteilungsleiter Ausbildung Streitkräfte) und Oberstarzt Professor Dr. Dr. Leyk (Leiter Institut für Präventivmedizin der Bundeswehr).
Investition in die Zukunft
Zu Beginn der Diskussion hoben alle Teilnehmer die Notwendigkeit hervor, künftig wesentlich mehr investieren zu müssen, um weiterhin eine ausreichende Zahl von einsatzbereiten belastbaren und leistungsstarken Soldatinnen und Soldaten zur Verfügung zu haben. Insbesondere mit Blick auf die heutige Einsatzrealität sei festzustellen, dass diese im Vergleich zu den Zeiten des Kalten Krieges erheblich höhere Anforderungen an Soldatinnen und Soldaten stellt.
Einsatzbereitschaft – nicht eindimensional
Im Laufe der hochqualifizierten Podiumsdiskussion, an der sich auch viele Teilnehmende der Tagung beteiligten, wurde nochmals klar, dass der Begriff „Einsatzbereitschaft“ über die Komponente der körperlichen Leistungsfähigkeit hinaus weitere Dimensionen umfasst, die von adäquater Ausrüstung, missionsangepasster Ausbildung und Einsatzvorbereitung bis hin zu mentalen Faktoren wie Motivation, Resilienz oder Mindset reichen.
Generalmajor Zudrop und Brigadegeneral Klein sprachen von einem „Haltungsproblem“ vieler Bundeswehrangehöriger, das schon seit über 10 Jahren bekannt ist und trotz der wichtigen Arbeit im Bereich Innere Führung weiterhin existiert.
Zahlreiche Beiträge aus dem Auditorium und seitens der Teilnehmer am Round Table zeigten sehr deutlich, dass es für viele Soldatinnen und Soldaten wesentlich vorteilhafter sein kann, „nicht einsatzbereit zu sein“, ein Einsatz hingegen oft zu Nachteilen und Unannehmlichkeiten führt.
Zukunft: Anreizsysteme?
Breite Zustimmung fand die aus dem Symposium und der Diskussion resultierende Schlussfolgerung, dass einsatzbereite und leistungsstarke Soldatinnen und Soldaten künftig stärker gefördert werden und grundsätzlich bessergestellt werden sollten. Dies könnte mit Hilfe von Anreizsystemen, die auf die individuelle Einsatzbereitschaft ausgerichtet sind, gelingen. Oberstarzt Prof. Dr. Dr. Leyk regte an, verschiedene Anreizelemente wie persönliche Wertschätzung (z. B. persönliche Auszeichnungen oder Abzeichen), materielle Vorteile (z. B. Einsatzfähigkeitszulage oder Laufbahnvorteile) und Vorteile im Bereich Vereinbarkeit von Arbeit und Leben (z. B. Sonderurlaub, individuelle Anpassung von Altersgrenzen oder Anrechnung auf das Renteneintrittsalter) in einem zeitlich begrenzten Anreizinstrument zusammenzufassen.
Nichtstun ist keine Option
Als Fazit des Round Table und letztlich auch des Symposiums wurde von Generalstabsarzt Dr. Schoeps festgehalten:
Das Problem nachlassender Einsatzfähigkeit und Einsatzbereitschaft ist hinlänglich bekannt und kein generisches Problem der Streitkräfte. Neben der Verbesserung der physischen Belastbarkeit und Fitness wird es zunehmend wichtiger, die Einsatzbereitschaft von Soldatinnen und Soldaten zu erhöhen. Anreizsysteme, die auf die Einsatzbereitschaft ausgerichtet sind, können dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Angesichts der Negativ-Entwicklungen ist eindeutig festzustellen:
Nichtstun ist keine Option!
Alexander Sievert
Institut für Präventivmedizin der Bundeswehr
E-Mail: alexandersievert@bundeswehr.org