Wehrmedizinische Monatsschrift

INTERDISZIPLINÄRE FORSCHUNGSFÖRDERUNG

Habilitanden-Panel am Bundeswehrkrankenhaus Ulm

Im Oktober 2020 wurde am Bundeswehrkrankenhaus (BwKrhs) Ulm das „Habilitanden-Panel“ institutionalisiert. Dabei handelt es sich um eine regelmäßig stattfindende Sitzung von wissenschaftlich tätigen Sanitätsoffizieren, die die Venia Legendi anstreben oder bereits erhalten haben.

Die teilnehmenden Sanitätsstabsoffiziere wurden in einer ersten Auswahl von ihren klinischen Direktoren/Abteilungsleitern als Habilitations-Kandidaten benannt und nach Sichtung durch Forschungskoordination und Forschungsmanagement in das Panel aufgenommen. Zurzeit gehören dem Panel 25 Personen an, wovon regelmäßig rund 15 bei den Sitzungen anwesend sind. Die Teilnahme ist fakultativ.

Logo mit Claim der Forschung am Bundeswehrkrankenhaus Ulm

Zielsetzung des Habilitanden-Panels

Das Panel verfolgt 3 Hauptziele:

  1. Intensivierung des interdisziplinären Austausches innerhalb des BwKrhs Ulm, um Synergien für zukünftige Forschungsvorhaben zu identifizieren. So stellten in einer der ersten Sitzungen Oberfeldarzt Prof. Dr. Steinestel (Pathologie) und Oberfeldarzt Dr. Grunert (Nuklearmedizin) ihre derzeitigen Forschungsaktivitäten im Plenum vor. Sie skizzierten ihre Untersuchungsmethoden, die sie momentan für ihre Forschung nutzen und perspektivisch nutzen könnten sowie für die Klinik zur Verfügung haben. Darüber hinaus erfolgte ein reger Austausch über interne Forschungszusammenarbeit und Kooperationen mit externen Partnern sowie zur Frage, welche Ressourcen methodisch, personell und wissensseitig anderen Kliniken/Abteilungen zugänglich gemacht werden können.
  2. Durch Gewinnung von Experten für Gastvorträge soll externes Know-How für die Forschung am BwKrhs Ulm gewonnen werden. Der Fokus lag dabei bisher auf stärkere Vernetzung mit der Universität Ulm. So referierte Vorsitzender und Geschäftsführer der Ethikkommission Ulm, Prof. Steger und Prof. Lenk, in einem Übersichtsvortrag zur Funktion und Bedeutung der Ethikkommission sowie über die Regularien bei der Einreichung von Ethikanträgen. In der sich dem Vortrag anschließenden, interessanten Diskussion konnten unterschiedliche Positionen zu bestimmten Aspekten ausgetauscht werden. In einer weiteren Sitzung informierte Prof. Grön als Koordinator des Habilitationsausschusses der Universität Ulm, welche Voraussetzungen von wissenschaftlichen Leistungen in Forschung und Lehre für die Eröffnung des Habilitationsverfahrens erforderlich sind. Aus einem 30-minütigen Vortrag wurde eine 2-stündige Sitzung, in der viele relevante Fragen zum Habilitationsverfahren intensiv besprochen werden konnten.
  3. Aktuelle Informationen aus dem Forschungsmanagement werden zum Start des Habilitanden-Panel kommuniziert. Ein Update zu unterschiedlichen Forschungsthemen, die z. B. die Forschungsadministration und -organisation und/oder IT-Themen betreffen. Zudem werden übergeordnete Forschungskooperationen vorgestellt und über Neuigkeiten, die taktisch die Forschungsaktivitäten des BwKrhs Ulm beeinflussen können, informiert.

Forschungsimpulse setzen

Die bisherigen Sitzungen wurden gut angenommen. Alle drei Hauptzielrichtungen konnten inhaltlich sehr gut adressiert werden. Vorhandenes klinisches sowie wissenschaftliches Know-How wurden in einem ersten Schritt ausgetauscht, sodass sich innerhalb des BwKrhs Ulm Forschungsprojekte interdisziplinär und abteilungsübergreifend formiert haben. Erste klinische Fragestellungen konnten bereits untersucht werden.

Das Habilitanden-Panel konnte erfolgreich einen gegenseitigen Informationsaustausch generieren und die Corporate Identity fördern. Der genuine Gedanke, mit dem Habilitanden-Panel einen Forschungsimpuls für das BwKrhs Ulm zu setzen, ist realisiert.

Dr. habil. Mark Melnyk

Manager Forschung und Wissenschaft

Bundeswehrkrankenhaus Ulm

E-Mail: markmelnyk@bundeswehr.org