Wehrmedizinische Monatsschrift

ERFOLGREICHES NETZWERK

Veterinary Public Health Meeting am 7. September 2021 in Berlin

Stefanie Hallacka

a Zentrales Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Kiel, Außenstelle Berlin

 

Hintergrund

„Den fachlichen Austausch unter Veterinärinnen und Veterinären am Forschungs- und Wissenschaftsstandort Berlin stärken“. – unter diesem Motto stehen die seit 2019 im Bundeswehrkrankenhaus Berlin stattfindenden Veterinary Public Health Meetings. Sie werden gemeinschaftlich veranstaltet vom Zentralen Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Kiel mit seiner Berliner Außenstelle und dem Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene der Freien Universität (FU) Berlin. Die beiden Institutsleiter, Oberstveterinär Dr. Jörg ­Schulenburg und Prof. Dr. Thomas Alter, konnten bisher zu den Sitzungen zahlreiche interessierte Fachleute begrüßen. Die Fortbildungen in den Jahren 2020 und 2021 fanden infolge der COVID Einschränkungen online statt und erreichten dort bis zu 300 Teilnehmende, was den hohen Bedarf an wissenschaftlichem Austausch auf diesem Gebiet unterstreicht.

Breite Vernetzung

Anspruch der veranstaltenden Institute ist es, durch interdisziplinäre Fachvorträge aus dem Themenkreis Veterinary Public Health und deren Diskussion zu einer Vernetzung ziviler und militärischer Akteure auf diesem Gebiet beizutragen. Einer Community aus den Instituten der FU Berlin, der Bundeswehr, des Landeslabors und der Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsämter in Berlin und in Brandenburg, des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sowie des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) soll ein regelmäßiger Treffpunkt zum fachlichen Austausch geboten werden. Selbstverständlich sind die Veranstaltungen inzwischen von der Akademie für tierärztliche Fortbildung anerkannt und zertifiziert.

Online-Meeting September 2021

Nachdem sich das Meeting im Februar dem Schwerpunkt der Salmonellen-Infektionen gewidmet hat, standen bei der Veranstaltung am 7. September 2021 folgende Fachthemen auf er Agenda:

Ein Grußwort der Bundestierärztekammer überbrachte deren Vizepräsident, Leitender Ministerialrat Dr. Martin Hartmann, der – auch in seiner Funktion als Ehrenpräsident des Bundesverbands der beamteten Tierärzte – auf seine immer noch engen und freundschaftlichen Kontakte zu den Tierärztinnen und Tierärzten des Sanitätsdienstes der Bundeswehr und nicht zuletzt auch auf sein Studium der Tiermedizin in Berlin hinwies. Insbesondere bedankte sich Dr. Hartmann im Namen der Bundestierärztekammer bei den Organisatoren, dass sie nicht nachgelassen haben und Wege gefunden haben, um diese Meetings mit einer fabelhaften Resonanz im Bereich des Öffentlichen Veterinärwesens auch unter den gerade für Fortbildungen schwierigen Corona-Restriktionen fortzuführen. Zudem komme man mit diesem Veranstaltungsformat auch dem Fortbildungsauftrag der Universitäten in vorbildlicher Weise nach.

Gemeinsam gegen die Afrikanische Schweinepest

Im Hinblick auf die gemeinsame Arbeit mit der Bundeswehr unterstrich er, wie wichtig gerade im Zuge der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Sachsen und Brandenburg die enge Kooperation der Veterinärämter mit dem zuständigen Fachpersonal der Bundeswehr ist und wie gut diese Zusammenarbeit­ ­funktioniere. In Sachsen liegt einer der größten Truppenübungsplätze Europas innerhalb der ASP-Restriktionszonen. Wie Dr. Hartmann ausführte, werden ASP-Bekämpfungs­maßnahmen dort zivil-militärisch eng abgestimmt und koordiniert umgesetzt. Zur Vorbereitung der Zusammenarbeit, die sich auch bei der zeitweiligen Unterstützung der Bundeswehr bei der Fallwildsuche und der Amtshilfe von Sanitätsoffizieren Veterinär im Öffentlichen Veterinärwesen zeige, seien gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen, wie die Berliner Veterinary Public Health Meetings, von unschätzbarem Wert. Dr. Hartmann schloss sein Geleitwort mit dem Wunsch, dass das Veterinärwesen der Bundeswehr mit seinen 60 Tierärztinnen und 30 Tierärzten innerhalb eines eigenständigen Sanitätsdienstes in den Streitkräften auch im Zuge der anstehenden Reform der Bundeswehr seinen geeigneten und angemessenen Platz behalten könne, um weiterhin effektiv und im Sinne der Streitkräfte und der zivilen Stellen tätig zu werden.

Ausblick

Die Reihe der Veterinary Public Health Meetings wird fortgesetzt. Kurz nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe der WMM fand am 16. November 2021 um 14:00 das nächste Treffen statt. Auf der Tagesordnung standen unter anderem Vorträge zu „Gewinnung und Nutzen von Stutenmilch“ (Prof. Dr. Madeleine Plötz, Tierärztliche Hochschule Hannover), „Vektorkompetenz von Zecken für Q-Fieber“ (Dr. Sophia Körner, Friedrich-Loeffler-Institut Jena) und zum Thema „Zecken- FSME bei Mensch und Tier“ (Oberfeldarzt Prof. Dr. Dobler, Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr, München).

Informationen über die weiteren Veranstaltungen sowie die Anmeldemodalitäten finden Sie auf der Homepage des Zentralen Instituts des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Kiel unter der Rubrik „Fortbildung“. Hier geht es zur Webseite des Instituts.

Verfasserin

Oberstveterinär Dr. Stefanie Hallack

Zentrales Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Kiel, ASt Berlin

Scharnhorststraße 14, 10115 Berlin

E-Mail: stefaniehallack@bundeswehr.org