Wehrmedizinische Monatsschrift

ICCM UND FIP – GEMEINSAM IN DIE ZUKUNFT

Memorandum of Understandig zwischen ICMM und FIP stärkt Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Pharmazie


Ein am 23. Mai 2019 im Rahmen des 43. ICMM World Congress on Military Medicine in Basel (Schweiz) gezeichnetes Memorandum of Understanding (MOU) zwischen dem International Committee of Military Medicine (ICMM) und der Fédération Internationale Pharmaceutique (FIP) soll den Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie die Zusammenarbeit der beiden Organisationen in der Militär- und Katastrophenpharmazie verbessern. Es bekräftigt zugleich die ausgezeichnete Kooperation zwischen der Technical Commission for Pharmacy des ICMM sowie der Military and Emergency Pharmacy Section der FIP.

ICMM und FIP1

Dem 1921 von 8 Nationen gegründeten ICMM gehören mittlerweile 119 Mitgliedsstaaten an, die sich in dieser internationalen und zwischenstaatlichen Organisation zusammengeschlossen haben, um die weltweite Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Militärmedizin zu verbessern. Neben Medizin, Pharmazie, Zahnmedizin, Veterinärmedizin und Krankenpflege gehören auch Aspekte des humanitären Völkerrechts sowie der Medizinethik zum fachlichen Spektrum des ICMM. Regelmäßige Welt- und Regionalkongresse, internationale Seminare, Kurse und das quartalsweise erscheinende Journal „International Review of the Armed Forces Medical Services“, stellen den wissenschaftlichen Austausch sicher, der in ­verschiedenen Fachsektionen organisiert wird. Traditionsgemäß hat Deutschland dabei den Vorsitz der „Technical Commission for Pharmacy“ (TC Pharm) inne – seit nunmehr sechs Jahren in Person des Leitenden Apothekers der Bundeswehr, Oberstapotheker Arne Krappitz.

Die 1912 gegründete FIP mit Sitz in Den Haag (Niederlande) vertritt weltweit über vier Millionen Apotheker(innen) sowie pharmazeutische Wissenschaftler(innen). Der „Military and Emergency Pharmacy Section“ (MEPS) der FIP gehören sowohl Apotheker(innen) aus dem militärischen Bereich als auch aus zivilen Hilfsorganisationen, wie z. B. dem Internationalen Roten Kreuz oder der Organisation Pharmaciens Sans Frontières, an. TC Pharm und MEPS eint die besondere Herausforderung, auch unter den schwierigen Bedingungen von Krieg, Naturkatastrophen und sonstigen Notsituationen eine sachgerechte Versorgung mit Arzneimitteln und Medizinprodukten sicherzustellen.

Der Generalsekretär des ICMM, Major General (ret.) Roger Van Hoof (links) und der Präsident der FIP, Dominique Jordan (rechts), unterzeichnen im Rahmen der Generalversammlung des 43. ICMM Weltkongresses für Militärmedizin in Basel das MOU. Im Hintergrund stehen der Vorsitzende der TC Pharm, Oberstapotheker Arne Krappitz (links), und der Präsident der MEPS, Commander Sylvain Grenier (rechts). (© ICMM-CIMM.ORG)

Internationale Zusammenarbeit immer wichtiger

Insbesondere im Hinblick auf Versorgungslücken und Engpässe bei der Antibiotikaversorgung sowie der Abhängigkeit bei der Wirkstoffherstellung von Indien und China ist ein weltweites Expertennetzwerk aus Militärpharmazie und zivilen Organisationen wie der FIP von erheblicher Bedeutung. Seit Jahren arbeiten deshalb die TC Pharm des ICMM sowie die MEPS der FIP verstärkt zusammen. Auf Initiative von Oberstapotheker Arne Krappitz und des Präsidenten der MEPS, Commander Sylvain Grenier aus Kanada, wurden diese exzellenten Beziehungen am 23. Mai 2019 durch ein MOU gefestigt, mit dem eine solide Plattform für die Weiterentwicklung des weltweiten Informations- und Erfahrungsaustausches in diesem wichtigen Fachgebiet zur Verfügung steht.

Oberstapotheker Dr. Bernd Klaubert
Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr, Koblenz
E-Mail: berndklaubert@bundeswehr.org


1 Für nähere Information zur FIP und zum ICMM siehe www.fip.org und www.cimm-icmm.org.