Wehrmedizinische Monatsschrift

MILITÄRGESCHICHTE NACH 1945

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen für ein Forschungsprojekt über die Geschichte des Umgangs mit Homosexualität in der Bundeswehr gesucht

Im Auftrag des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) erforscht das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) den Umgang mit homosexuellen Soldatinnen und Soldaten in der Geschichte der Bundeswehr erstmals wissenschaftlich. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von den Anfängen der Bundeswehr bis zur grundsätzlichen Veränderung der Vorschriftenlage nach der Jahrtausendwende. Die Publikation der Forschungsergebnisse ist für 2020 geplant.

Das Thema lässt sich naturgemäß nicht mit archivierten Quellen allein abdecken; Erinnerungen von Zeitzeugen, ob Betroffene oder Beobachter, sind ein weiterer unverzichtbarer Fundus. Dies gilt mangels schriftlicher Quellen insbesondere für den Umgang mit homosexuellen ­Frauen. Die im Archiv überlieferten Dokumente des BMVg scheinen das Thema völlig auszuklammern. Lediglich zwei Papiere aus den Jahren 1999 und 2000 erwähnen auch homosexuelle Frauen in den Streitkräften. Umso wichtiger sind persönliche Erfahrungen. Hierbei kommt dem Sanitätsdienst der Bundeswehr (der bis zur Öffnung aller Laufbahnen für Frauen der einzige Bereich war, in dem ­Frauen dienten) eine besondere Bedeutung zu.

Datenschutz und Persönlichkeitsschutz sind wichtige Grundsätze für die Arbeit auf diesem sensiblen Feld. Die Anonymität der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wird in vollem Umfang gewahrt, es sei denn, sie wünschen ausdrücklich eine namentliche Nennung.

Potenzielle Zeitzeuginnen und Zeitzeugen werden gebeten, sich an

Oberstleutnant Dr. Klaus Storkmann

E-Mail: klausstorkmann@bundeswehr.org

zu wenden.

Oberstleutnant Dr. Klaus Storkmann
ZMSBw - Abteilung Forschung