Wehrmedizinische Monatsschrift

IN MEMORIAM

Zum Tode von Generalarzt a. D. Dr. Klaus Meurers

Am 4. Oktober 2019 verstarb der ehemalige Generalarzt der Luftwaffe, Generalarzt a. D. Dr. Klaus Meurers, im Alter von 78 Jahren.

Dr. Meurers wurde am 6. Dezember 1940 in Köln geboren und studierte Humanmedizin in Köln und Bonn. Einer Familientradition folgend wollte Dr. Meurers Landarzt im Bergischen Land werden, folgte aber zunächst seiner Einberufung zum Grundwehrdienst. Am 1. November 1972 trat er als Stabsarzt/W18 in die Bundeswehr ein. Mehr und mehr beschäftigte er sich in dieser Zeit mit dem Berufsbild des Sanitätsoffiziers und traf schließlich die Entscheidung, Ende 1973 in das Dienstverhältnis eines Berufssoldaten zu treten.

Nach Fortsetzung seiner Aus- und Weiterbildung in Flug- und Arbeitsmedizin durchlief Dr. Meurers Verwendungen als Fliegerarzt beim Jagdbombergeschwader 31 „Boelcke“, Nörvenich, sowie als Dezernent für Flugmedizin, Arbeitsmedizin und Wehrhygiene bei Generalarzt Luftwaffe. Von 1981 bis 1982 war er Referent in der Inspektion des Sanitäts- und Gesundheitswesens im Bundesministerium der Verteidigung, bevor er 1982 – frisch befördert zum Oberstarzt – die Aufgaben des Kommandoarztes beim Luftwaffenführungsdienstkommando übernahm. In dieser Funktion war er zugleich Militärärztlicher Berater der Stammdienststelle der Luftwaffe.

Es folgten ab 1986 Verwendungen als Leitender Sanitätsoffizier im Luftwaffenunterstützungskommando und Luftflottenkommando sowie als stellvertretender Generalarzt der Luftwaffe. So gut vorbereitet wurden ihm am 1. Oktober 1995 die Aufgaben des Generalarztes der Luftwaffe übertragen, verbunden mit der Beförderung zum Generalarzt.

Während seiner Amtszeit vollzogen sich mit den Veränderungen der politischen Situation in Europa auch wesentliche Anpassungen der Bundeswehr. Generalarzt Dr. Meurers erkannte früh die Notwendigkeit, die Kräfte des Luftwaffensanitätsdienstes an das veränderte und erweiterte Einsatzspektrum anzupassen und den Lang- und Mittelstreckentransport von Kranken, Verletzten und Verwundeten unter neuen fachlichen Standards weiter zu entwickeln. Er war damit, bevor er mit Ablauf des 31. März 2001 in den Ruhestand ging, Wegbereiter für ein AirMedEvac-System, das alsbald mit einem ganz wesentlichen Anteil zur guten Ergebnisqualität der sanitätsdienstlichen Versorgung im Auslandseinsatz beitrug.

Dr. Meurers verlor nie den engen Bezug zur Praxis – um es mit seinen eigenen Worten auszudrücken:

„Als Truppenarzt, als Staffelchef und als Fliegerarzt habe ich schon früh die Lehre gezogen, in der Rolle als Vorgesetzter erst einmal an die Basisarbeiter zu denken, wenn es darum geht, an Vorschriften, Weisungen und Befehlen mitzuarbeiten – getreu dem Motto: Aus der ­Praxis für die Praxis!“

Mit Generalarzt a. D. Dr. Klaus Meurers haben wir einen engagierten Sanitätsoffizier, Fliegerarzt, Kollegen und Kameraden verloren, der sich um die Flugmedizin und die sanitätsdienstliche Versorgung in der Luftwaffe und in der Bundeswehr verdient gemacht hat.

Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Generalarzt Prof. Dr. Rafael Schick
Generalarzt der Luftwaffe