Wehrmedizinische Monatsschrift

ZUM 95. GEBURTSTAG

Generalarzt a. D. Dr. Claus-Harald Weber-Höller

Generalarzt a. D. Dr. Weber-Höller wurde am 3. November 1924 in Wuppertal geboren. Er wurde 1943 Soldat und in der Wehrmacht als Infanterist an verschiedenen Fronten eingesetzt, in den letzten Kriegstagen zum Leutnant befördert und mit dem Verwundetenabzeichen sowie dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse ausgezeichnet. Nach Kriegsende war er bis Oktober 1945 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Trotz Nachkriegswirren konnte er in Marburg an der Lahn Medizin studieren. Er legte 1953 sein Staatsexamen ab und promovierte zum Dr. med. Seine Weiterbildung zum Facharzt für Chirurgie führte ihn an die chirurgische Universitätsklinik Marburg und das Kreiskrankenhaus Soltau. Danach war er als Oberarzt im Krankenhaus Marsberg tätig.

Am 1. September 1958 trat er in die Bundeswehr ein, zunächst eingesetzt als Truppenarzt in einem Fernmeldebataillon in Wuppertal. Im September 1961 wurde er in die Inspektion der Sanitätstruppe des damaligen Truppenamtes in Köln versetzt. Bis März 1965 lag sein Aufgabenschwerpunkt in der Personalbearbeitung für den Sanitätsdienst des Heeres. Nach sechsmonatiger Tätigkeit als ärztlicher Gutachter der Personalabteilung des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) wurde er Referent im ehemaligen Referat P V 4, Personalführung für die Sanitätsoffiziere des Heeres.

Im April 1970 folgte die Verwendung als Leitender Sanitätsoffizier des Truppenamtes in Köln, zuständig für alle Schulen und Lehrtruppenteile des Heeres. Gleichzeitig nahm er auch die Aufgaben des Medical Advisor im Headquarter Allied Command Europe Mobile Force Land (AMF L) wahr. Während dieser Tätigkeit trug er mit diplomatischem Geschick und Gespür für das Erforderliche zur internationalen Anerkennung des deutschen Sanitätsdienstes bei Erkundungen und Übungen in der Türkei, in Griechenland, Italien, Norwegen und Dänemark bei. Sein Engagement in der Zusammenarbeit zwischen den Sanitätsdiensten der beteiligten Nato-Staaten und des jeweiligen Gastlandes war immer am Wohl der ­Erkrankten und Verletzten ausgerichtet.

Im Oktober 1973 wurde er Referatsleiter In San II 2 im BMVg. Bereits ein Jahr später übernahm er das Referat In San II 1. In diese Zeit fielen u. a. der Aufbau des Bundeswehrkrankenhauses Ulm in Partnerschaft mit der dortigen Universität sowie Planungen zur Einstellung weiblicher Sanitätsoffiziere und Vorstellungen zum bundeswehrgemeinsamen Sanitätsdienst.

Am 1. Oktober 1976 wurde Dr. Weber-Höller Generalarzt des Heeres, Inspizient des Sanitätsdienstes des Heeres und Abteilungsleiter IX im Heeresamt in Köln. Er prägte hier die Weiterentwicklung des Sanitätsdienstes des Heeres. Dazu gehörte die Verkürzung der Verwundetentransportkette genauso wie die Schaffung der verlegefähigen Lazarette 200 und die Aufstellung der ersten ortsfesten Sanitätszentren des Heeres. Die gesamte Ausbildung des Sanitätsdienstes, sowohl der Sanitätstruppe als auch des Truppensanitätsdienstes, war ebenso den damaligen ­Herausforderungen anzupassen. Besonders lagen ihm auch die truppenärztliche Betreuung und die Fürsorge für die damals wenigen aktiven Sanitätsoffiziere des Heeres und die grundwehrdienstleistenden Ärzte, Apotheker, Zahnärzte und Veterinäre sowie der Sanitätssoldaten der Reserve am Herzen. Seine hervorragenden Leistungen wurden mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold sowie dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet.

Nach seiner Pensionierung im März 1985 fand Generalarzt a. D. Dr. Weber-Höller ausreichend Zeit, seinen Hobbys Reisen und dem Studium der Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität Bonn nachzugehen.

Die Sanitätsoffiziere des Heeres gratulieren dem neunten Generalarzt des Heeres herzlich zum 95. Geburtstag und wünschen dem Jubilar alles Gute und weiterhin eine unverwüstliche Gesundheit.

Oberstarzt Dr. Jens Diehm
Generalarzt des Heeres