Wehrmedizinische Monatsschrift

Editorial

Sehr geehrte Leserin,

sehr geehrter Leser,

ich freue mich, Ihnen die aktuelle Ausgabe der „WMM“ vorstellen zu dürfen. Diese ist keinem Schwerpunktthema gewidmet, sondern bietet eine breite Palette von Fachbeiträgen aus Wehrmedizin und Wehrpharmazie. Zeitgleich mit der Druckausgabe erscheint auch wieder das E-Paper der WMM, in dem Sie zahlreiche ergänzende Informationen und Download-Angebote finden.

In einer Originalarbeit stellen ZIMMERMANN et al. die Ergebnisse der Validierung der deutschen Version des Combat Exposure Scale (D-CES) vor. Diese psychologische Messskala wird seit den 90er Jahren in den USA genutzt, um die Einsatzbelastung von Soldatinnen und Soldaten möglichst objektiv zu erfassen – unabhängig von möglichen psychischen Traumata. Das Team konnte zeigen, dass der Fragebogen in der jetzt vorliegenden deutschen Fassung dazu geeignet ist, zumindest ergänzende Informationen bei der Abschätzung des Risikos für die Entwicklung einer posttraumatischen Belastungsstörung zu gewinnen.

Aus der Reihe Refresher Intensivmedizin von VEIT und ­IVERSEN wird der Themenkomplex Blutgerinnung und Massivtransfusion vorgestellt. Diese Serie wird mit drei weiteren ­Artikeln (Niere, Leber und ZNS) in den nächsten Ausgaben fortgesetzt. VON EINSIEDEL stellt am Beispiel der lebensmittelchemischen Untersuchungen von Einsatzverpflegung im Hinblick auf deren Fähigkeit zur Langzeitlagerung eine wichtige Aufgabe des Sanitätsdienstes bei der Versorgung mit Lebensmitteln im Einsatz unter extremen klimatischen Bedingungen vor. GÜNTHER et al. von der Fachhochschule Zwickau analysieren die Prozesse der zentralen Akten- und Befundorganisation am Bundeswehrkrankenhaus Ulm und machen über ihre Vorschläge für eine Prozessoptimierung deutlich, wie wichtig die baldige Einführung digitaler Patientenakten ist.

AMEND et al. berichten über die Ausbildungsunterstützung durch das Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Bundeswehr in München für die zivilen Rettungskräfte, die bei der Öffnung des Dethlinger Teiches bei Munster eingesetzt sind. Hier wurden im Zweiten Weltkrieg vermutlich Tausende von Giftgasgranaten und anderen hochtoxischen Abfällen vergraben, die nunmehr gehoben werden sollen. Hierbei ist die ­Expertise aus München alternativlos. Beiträge aus der Mikrobiologie kommen in dieser Ausgabe von EHMANN et al. aus München und GOTTWALD et al. aus Hamburg.

Mit einem Bericht vom zweiten Netzwerktreffen „Diagnostic & Antibiotic Stewardship“, welches im November 2019 in ­München stattfand, wird zugleich das Hauptthema „Antibiotic ­Stewardship“ in der WMM neu eingerichtet. In der E-Paper-Version des Beitrags stehen bisher im „Netzwerk“ erstellte Dokumente auch zum Download zur Verfügung. Der Bedeutung von Antibiotic Stewardship – vor allem auch für die ambulante Versorgung – entsprechend sind weitere praxisorientierte Publikationen zu dem Thema geplant.

Last but not least gratuliere ich dem neuen Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin e. V. (DGLRM), Oberstarzt Dr. Torsten Pippig vom Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe, zu seiner Wahl. Als Redakteur der WMM freue ich mich schon jetzt auf eine noch engere Zusammenarbeit auf diesem Gebiet.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe der WMM.

Ihr
Oberstarzt a. D. Dr. Peter Mees