Wehrmedizinische Monatsschrift

Martin Elbe (Hrsg.)

Die Gesundheit des Militärs

Aus der Reihe Militär-und Sozialwissenschaften (Band 53)

Nomos-Verlagsgesellschaft, München
ISBN 978-3-8487-6609-3 (broschiert, 59,-€)
ISBN 978-3-7489-0745-9 (E-Book, 59,-€)

Aktuell und im Kontext zum Schwerpunkt dieser Ausgabe der Wehrmedizinischen Monatsschrift stehend erschien am 26. Juni bei Nomos in München mit dem Titel „Die Gesundheit des Militärs“ der 53. Band der Reihe „Militär- und Sozialwissenschaften“, herausgegeben von Prof. Dr. Martin Elbe vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam. Dem Herausgeber ist es gelungen, die Referenten eines 2018 in Potsdam durchgeführten Symposiums zum gleichen Thema dafür zu gewinnen, die Inhalte ihrer Vorträge als Textbeitrag zur Verfügung zu stellen. Herausgekommen ist eine umfassende multidisziplinäre Betrachtung eines Themas, das nicht nur aus einer Binnenperspektive sondern auch für die Reaktionsfähigkeit des Staates eine zentrale Bedeutung hat.

In fünf Kapiteln wird, ausgehend von den Grundlagen der Gesundheit des Militärs (Salutogenese und differenzielle Gesundheitsförderung sowie Instrumentalität der Militärmedizin), die tägliche Herausforderung der Gesunderhaltung im Militär erörtert (z.B. Funktion und Erwartungen von Beteiligten, Konzepte zur alltäglichen Herstellung der Gesundheit und der Ernährung im Militär, Inklusion, gesundheitliche Aspekte ­sexueller Belästigung in der Bundeswehr). Besonders herausgestellt wird die Bedeutung der Gesundheit in Einsätzen (Erhalt psychischer Gesundheit, neue Ansätze palliativmedizinischer Versorgung, Möglichkeiten zur Rehabilitation nach einem Auslandseinsatz, u. a. anhand der INVICTUS Games). Abschließend werden Fragen der gesunden Führung erörtert, u. a. anhand von Handlungsansätzen aus dem Bereich des Sports, aufgrund einer empirischen Untersuchung zu „gesunder Führung“ im Militär und anhand eines Vergleichs zwischen Führungspraxis und Gesundheit in der Wirtschaft und in den Streitkräften.

Das Buch zeigt deutlich, dass – und das gilt ganz sicher nicht nur in den Streitkräften – nur ein multidisziplinärer Ansatz erfolgreich sein kann, wenn es um Fragen des Erhalts, der Verbesserung und/oder Wiederherstellung der Gesundheit geht. Wie sich auch beim in dieser Ausgabe vorgestellten Symposium „Verbesserung der #Einsatzbereitschaft“ zeigte, macht dieses Buch mehr als deutlich, dass keine Fachdisziplin allein die drängenden Probleme im Bereich Gesundheit und Leitungsfähigkeit lösen kann. Insofern ist es wichtig, dass der Sanitätsdienst mit einem Medizinhistoriker als Bindeglied im Potsdamer Zentrum vertreten ist und entsprechende Impulse aus wehrmedizinischer Sicht geben kann.

Fazit: Wer sich mit dem Thema „Gesundheit in den Streitkräften“ befasst oder befassen will, findet in dem Buch in kompakter Form wertvolle wissenschaftliche Informationen aus unterschiedlichen fachlichen Blickwinkeln; diese sind weitestgehend auch auf andere Berufsfelder anwendbar, weshalb das Werk allen empfohlen werden kann, die auf diesem Gebiet Verantwortung tragen.

Oberstarzt a. D. Dr. Peter Mees
Redakteur der Wehrmedizinischen Monatsschrift