Wehrmedizinische Monatsschrift

KOORDINATION KLINISCHER FORSCHUNG

Management für Forschung und Wissenschaft
am Bundeswehrkrankenhaus Ulm etabliert

Dr. habil. Mark Melnyk ist der erste Forschungsmanager am BwKrhs Ulm

Bei der klinischen Forschung spielt Multidisziplinarität eine immer bedeutendere Rolle. Dieses gilt auch für wehrmedizinische Forschung, die in erheblichem Umfang in den Bundeswehrkrankenhäusern erfolgt. Dabei wird diese ganz überwiegend getragen durch das persönliche Engagement der Beteiligten, die Forschung nicht wie die Institute im Hauptamt betreiben, sondern sich dieser zusätzlich zu ihren klinischen Aufgaben oftmals in der Freizeit widmen. Am Bundeswehrkrankenhaus (BwKrhs) Ulm werden sie jetzt durch ein professionelles Forschungs- und Wissenschaftsmanagement unterstützt.

Erster „Manager Forschung und Wissenschaft“ in Ulm

Seit Mitte Mai 2020 ist Dr. habil. Mark Melnyk der erste „Manager Forschung und Wissenschaft“ am BwKrhs Ulm. Mark Melnyk ist Humanbiologe und promovierte am Institut für Biomechanik und Unfallchirurgische Forschung an der Universität Ulm zum Thema „Einfluss eines Weichteilschadens auf die Frakturkonsolidierung – eine angiographische und biomechanische Untersuchung“ – ein Thema mit unmittelbarem wehrmedizinischem Bezug. Parallel dazu arbeitete er in einem großen durch den Sanitätsdienst der Bundeswehr geförderten Verbundforschungsprojekt zum übergeordneten Thema „Neurophysiologie des Kniegelenks“ eng mit Oberstarzt Prof. Benedikt Friemert am BwKrhs Ulm zusammen.

Nach der Promotion zum Dr. hum. biol. an der medizinischen Fakultät Ulm im Jahre 2004 wechselte er an das Sportinstitut der Universität Freiburg und untersuchte biomechanische und elektrophysiologische Parameter zu Gelenkbelastungen der unteren Extremität sowie die Auswirkungen von Schwerelosigkeit auf die neurophysiologische Muskelaktivierung. Nach zahlreichen Publikationen, Wissenschaftspreisen und Drittmitteleinwerbungen schloss er seine Habilitation 2008 ab. Anschließend war er als Chief Operating Officer am internationalen Departement für Biomedizinische Forschung (heute Department Biomedizin) der Universität Basel/Universitätsspital Basel mit rund 450 Forschern tätig und verantwortete das operative Geschäft mit 80 Mitarbeitern in den Bereichen Organisation, IT, Wissenschaftskommunikation, Controlling, Einkauf und Infrastruktur. Als Mitglied der Departementleitung begleitete er das 10-köpfige internationale Advisory Board. Nach 3 Jahren folgte der Wechsel in die Industrie (Medizintechnik), wo er in unterschiedlichen Führungspositionen in den Bereichen Produktentwicklung, Produktmanagement, Marketing und Geschäftsfeldentwicklung arbeitete.

Ziel: Professionelle Forschungsstrukturen

Am BwKrhs Ulm verfolgt Mark Melnyk mit seinem Team das übergeordnete Ziel, professionelle Forschungsstrukturen aufzubauen, um die allgemeinen Rahmenbedingungen für eine institutionelle Klinische Forschung signifikant zu verbessern. Hierzu gehören das Etablieren von internen Prozessen, das Controlling von Forschungsprojekten und der Aufbau einer effizienten Forschungsinfrastruktur, die interne Synergien identifiziert.

Ein weiterer Fokus liegt auf einer Stärkung der Nachwuchsförderung. Mit einer optimierten internen Vernetzung über die einzelnen Klinischen Abteilungen hinaus soll ein Wissensmanagement aufgebaut werden, das insbesondere Sanitätsstabsoffiziere bei ihrer Habilitation unterstützt. Darüber hinaus sind Aufbau und stetige Weiterentwicklung von kompetitiven Forschungsnetzwerken mit Institutionen des Sanitätsdienstes und zivilen Universitäten (lokal/national) ein wichtiger Baustein, um die Forschungsaktivitäten am BwKrhs Ulm qualitativ auszubauen.

Mit der Redaktion der Wehrmedizinischen Monatsschrift wurde bereits eine enge Zusammenarbeit vereinbart mit dem Ziel, regelmäßig Forschungsprojekte aus dem BwKrhs Ulm in Form von Berichten und Originalarbeiten vorzustellen.

Bundeswehrkrankenhaus Ulm

Presseoffizier

E-Mail: bwkrhsulmpresseoffizier@bundeswehr.org