Wehrmedizinische Monatsschrift

IN MEMORIAM

Generalstabsarzt a. D. Dr. Hartmut Josef Maria Siebertz

Am 1. Dezember 2020 verstarb Generalstabsarzt a. D. Dr. Hartmut Josef Maria Siebertz im Alter von 69 Jahren. Mit seinem Tod verlor der Sanitätsdienst eines seiner menschlichen und beruflichen Vorbilder und einen erfolgreichen Gestalter einer zukunftsorientierten Gesundheitsversorgung der Bundeswehr.

Generalstabsarzt a. D. Dr. Hartmut Siebertz war eine Ausnahmeerscheinung. Er war Arzt und Offizier aus Überzeugung und mit Leidenschaft. Soldatische Tugenden, gepaart mit einer zutiefst menschlichen Haltung, hohe Entscheidungs- und Sachkompetenz sowie sein beeindruckendes, außergewöhnliches Engagement waren für ihn handlungsleitend und die Grundlage seines äußerst erfolgreichen Wirkens.

Am 24. April 1951 wurde Dr. Siebertz in Kirchen (Sieg) geboren. An der Universität des Saarlandes und der RWTH Aachen studierte er von 1970 bis 1976 Medizin. Noch während der Studienzeit trat er als Sanitätsoffizieranwärter in die Bundeswehr ein. Nach seiner Promotion und verschiedenen Verwendungen als Medizinalassistent in zivilen Krankenhäusern (1977 bis 1978) war er bis 1979 Truppenarzt des Nachschubbataillons 12 in Bad Mergentheim und im Anschluss bis 1980 Brigadearzt bei der Luftlandebrigade 26 in Saarlouis. Im Zeitraum 1980 bis 1989 war Dr. Siebertz als Referent bei InSan I 1 (Wehrmedizin) und InSan II 1 (Konzeption) im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) eingesetzt. Darauf folgten Verwendungen im Heeresamt und Heeresunterstützungskommando, dort zuletzt bis 1998 als Stellvertreter des Generalarztes des Heeres. Es folgten weitere Verwendungen im BMVg als Referatsleiter InSan II 1 und Unterabteilungsleiter InSan II (Sanitätswesen), verbunden mit der Beförderung zum Generalarzt. 2003 übernahm er den Dienstposten des Stellvertreters des Befehlshabers Sanitätsführungskommando und wurde zum Generalstabsarzt befördert. Vom 1. Oktober 2006 bis zum 31. Oktober 2007 war er Amtschef des Sanitätsamtes der Bundeswehr.

Generalstabsarzt a. D. Dr. Siebertz trat am 1. November 2007 in den Ruhestand. Als Facharzt für Allgemeinmedizin praktizierte er auch in den folgenden Jahren in Bonn-Brüser Berg als bei seinen Patienten hoch geschätzter Hausarzt.

Die strukturelle und organisatorische Weiterentwicklung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, stets mit dem Ziel der Verbesserung der Qualität der sanitätsdienstlichen Versorgung der Streitkräfte, lag Generalstabsarzt a. D. Dr. Siebertz ganz besonders am Herzen. Dies leitete ihn durch seine Verwendungen, immer mit dem Blick für das Machbare und einer Strategie, die medizinische und militärische Belange gleichermaßen berücksichtigte. Als menschlich zugewandter Vorgesetzter mit herausragendem Verhandlungsgeschick in Ressourcenfragen prägte Generalstabsarzt a. D. Dr. Siebertz in seinem Denken und Handeln eine ganze Generation von jungen Sanitätsoffizieren.

Aber nicht nur aus Sicht des Sanitätsdienstes der Bundeswehr hat sich Generalstabsarzt a. D. Dr. Siebertz in besonderer Weise verdient gemacht: Sein Einsatz und seine Leistung weit über den Sanitätsdienst der Bundeswehr hinaus würdigte der Bundespräsident durch die Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Der Sanitätsdienst der Bundeswehr wird Generalstabsarzt a. D. Dr. Siebertz stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Generalstabsarzt a. D. Dr. Siebertz hinterlässt seine Ehefrau und die Familien seiner drei Töchter, denen unsere tief empfundene Anteilnahme gilt.

Dr. Ulrich Baumgärtner
Generaloberstabsarzt
Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr