Wehrmedizinische Monatsschrift

ZUM 75. GEBURTSTAG

Generalarzt a. D. Dr. Erich Rödig

Wir gratulieren heute Generalarzt a. D. Dr. Erich Rödig zu seinem 75. Geburtstag, den er am 2. Juni feiern konnte. Für diejenigen, die ihn persönlich kennen, ist er die „Inkarnation des Flugmediziners“. Er ist gebürtiger ­Bayer, und – wie er immer wieder selbst betonte – „Texan from the grace of God“.

Generalarzt Dr. Rödig ist auch heute noch stets in der Lage, zu nahezu jedem flugmedizinischen Thema ohne jede Vorbereitung eine fundierte Bewertung abzugeben, die in ihrer fachlichen Tiefe beeindruckt – und das nicht nur bei klinischen Fragestellungen. Nach wie vor im In- und Ausland, insbesondere in den befreundeten NATO-Staaten, bestens vernetzt, ist sein Rat auch heute noch allseits hochgeschätzt.

Sein gesamtes berufliches Leben war der Flugmedizin gewidmet. Nach dem Medizinstudium an der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität München weckten erste Erfahrungen als Truppenarzt im damaligen Aufklärungsgeschwader 52 in Leck in ihm den Wunsch, einmal als hauptamtlicher Fliegerarzt in dieses F4F „Phantom“-Geschwader zurückzukehren – aber erst verschaffte er sich durch Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin eine solide fachliche Basis.

Nach seiner Fliegerarztzeit in Leck mit zahlreichen Stunden im Cockpit der „Phantom“ zog es ihn 1986 als Fachabteilungsleiter I (Innere Medizin) an das damalige Flugmedizinische Institut der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck. Von 1990 bis 2000 lenkte er als Oberstarzt aus der Position des Fachabteilungsleiters 2 (Flug- und Wehrmedizin, Betriebs- und Umweltmedizin) in der Dienststelle des Generalarztes der Luftwaffe in Lohmar-Heide die deutsche militärische Flugmedizin. Im Jahre 2001 übernahm er als Generalarzt die Leitung des Flugmedizinischen Instituts, bevor er in logischer Konsequenz 2002 zum Generalarzt der Luftwaffe an den Standort Siegburg berufen wurde. Er blieb in dieser Verwendung bis 2008 und führte in dieser Zeit den Sanitätsdienst der Luftwaffe erfolgreich und mit Weitblick in einer Zeit, in der der Spagat zwischen Reduzierungen und Erhalt von Fachkompetenz nicht immer einfach war.

Besonders große Verdienste erwarb sich Dr. Rödig um die internationale Zusammenarbeit. Aus seinem Wirken in verschiedenen NATO-Gremien (AGARD, STO, RTO) sowie der Kooperation mit der US Air Force und den EAG-Nationen sind u. a. Veranstaltungen wie der Europäische Fliegerarztlehrgang und die jährliche Europäische Fliegerarzttagung in Ramstein hervorgegangen. Von ihm initiierte gemeinsame flugmedizinische Symposien mit dem französischen flugmedizinischen Institut in Brétigny-sur-Orge hatten höchstes fachliches Niveau.

Die Verleihung der Von-Kármán-Medaille der NATO ­Science and Technology Organization und des Marie Marvingt-Award der französischen Fliegerarztgesellschaft zeugen von der großen Wertschätzung gegenüber Erich Rödig – einer „Institution“ in der internationalen Flugmedizin bis heute.

Generalarzt a. D. Dr. Rödig genießt am Chiemsee das Leben mit seiner Familie, betreut seine Enkel, freut sich über regelmäßige Einladungen zu internationalen flugmedizinischen Tagungen und steht als Mentor den „Jungen“ mit seinem Rat gern zur Verfügung. Er lebt weiterhin für die Flugmedizin. Seine Karriere in der Bundewehr und sein Lebensweg sind etwas ganz Besonderes – nicht ohne Grund erklang bei seinem Abschied auf dem Marktplatz in Siegburg als letztes Musikstück „I did it my way!“

Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute.

Ad multos ­annos!

Dr. Bernhard Groß
Generalarzt der Luftwaffe