Wehrmedizinische Monatsschrift

 

Die Psyche in Zeiten
der Corona-Krise

3., vollständig überarbeitete und erweiterte Neuauflage 2021
384 Seiten, gebunden, mit zahlreichen Abbildungen
Klett-Contra-Verlag, Stuttgart
ISBN: 978-3-608-98460-6 (Print: 35,00€)
978-3-608-12119-3 (epub: 27,99€)
978-3-608-20492-6 (PDF: 27,99€)

„Nichts ist beständiger als der Wandel“ – dies gilt besonders in Zeiten von Corona: immer mehr biologisch-medizinische Erkenntnisse zu SARS-CoV-2 führen zu neuen Verhaltensregeln und politischen Entscheidungen. Viele Menschen werden durch solche Veränderungen verunsichert, manche überfordert. So nimmt es nicht Wunder, dass die „Psyche in Zeiten der Corona-Krise“ auch Thema der Psychotherapie geworden ist. Und den Zeitläufen angepasst, legen Robert Bering und ­Christiane Eichenberg ihren vollständig überarbeiteten und erweiterten Sammelband zu den „Herausforderungen und Lösungsansätzen für Psychotherapeuten und soziale Helfer“ (so der Untertitel) jetzt bereits in dritter Auflage vor.

Die 26 „state-of-the-art“ Beiträge von 32 Autoren sind in vier Teile untergliedert: Teil I widmet sich in fünf Abschnitten „Pandemischen Stressbelastungen“ aus bio-psycho-sozialer Perspektive und volkswirtschaftlichen Wechselwirkungen. Das „Leben in der Pandemie“ (Teil II) samt Homeoffice und Homeschooling wird mit einer Anpassung bekannter Stressmodelle an die aktuellen Herausforderungen und einem Instrument zur Erfassung ­COVID-­spezifischer Stressbelastungen in sechs Kapiteln beleuchtet.

In Teil III werden mit sieben Beiträgen pandemiespezi­fische „Therapeutische Adaptationen“ mit Online-Therapien, verschiedenen konstruktiven Bewältigungs­strategien sowie den Notwendigkeiten im Umgang mit Grenzsituationen des Lebens vorgestellt. Der abschließende Teil IV befasst sich in acht Abhandlungen mit „Auswirkungen auf und Hilfen für vulnerable Zielgruppen“ (Ältere Menschen, Personen mit Gewalterfahrungen, Alleinerziehende, Arbeitslose, Flüchtlinge, Einsatzkräfte und Schwangere) sowie mit der Wirkung medialer ­Berichterstattung. Hier hätten auch die Beiträge über „Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise“ (II.6) und „Umgang mit Sterbenden und Hinterbliebenen“ (III.7) gut eingeordnet werden können. Zahlreiche Tabellen, Abbildungen, Fallbeispiele, praktische (in Kästen hervorgehobene) Tipps sowie weiterführende Hinweise auf jeweils aktuelle Informationsquellen machen das Werk zu einem wertvollen Praxishandbuch.

Fazit

Es gehört viel Mut dazu, das dynamische Infektionsgeschehen der Corona-Pandemie für ein wissenschaft­liches Fachbuch zusammenzutragen, ohne Gefahr zu laufen, dass das Wissen bei Drucklegung bereits überholt ist. Das ist bestens gelungen. Herausgebern und Verlag ist zu diesem Mut zu gratulieren.

Oberstleutnant d. R.
Dipl.-Psych. Dr. Matthias Witt-Brummermann
E-Mail: mawibru@unitybox.de