Wehrmedizinische Monatsschrift

ZUM 75. GEBURTSTAG

Oberstveterinär a. D. Dr. Ulrich Förster

Oberstveterinär a. D. Dr. Förster, ehemaliger Inspizient Veterinärmedizin der Bundeswehr, feierte im September dieses Jahres seinen 75. Geburtstag. Er wurde am 8. September 1946 in Zeitz in Sachsen-Anhalt geboren und legte 1966 in Bruchsal das Abitur ab.

Ab 1. April 1966 leistete er 12-monatigen Grundwehrdienst bei der 3./SanLehrBtl in München und verließ mit Reserveoffiziersprüfung (San) im Dienstgrad Fahnenjunker d. R. 1967 die Bundeswehr zunächst wieder. Als Stipendiat der Bundeswehr studierte er ab 1967 Tiermedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, wo er am 9. Mai 1972 seine Bestallung als Tierarzt erhielt. Am 16. August 1972 meldete sich Stabsveterinär Förster bei der Veterinäruntersuchungsstelle IV in Mainz zum Dienst. 1973 erfolgte die Ernennung zum Berufssoldaten und 1975 die Beförderung zum Oberstabsveterinär. Von 1975 bis 1983 wurde er als Dezernent Veterinärwesen im Wehrbereichskommando IV in Mainz verwendet, zuständig für die Überwachung des Verkehrs mit Lebensmitteln, Tierseuchenbekämpfung und das Diensthundewesen.

Am 8. September 1978, an seinem 34. Geburtstag, wurde er durch die Fakultät der Universität Gießen zum „Dr. med. vet.“ promoviert. Sein Dissertationsthema war „Untersuchungen zum Vorkommen komplementbindender und präzipitierender Antikörper beim Hund gegenüber Chlamydia psittaci“. 1979 legte er die Amtstierarztprüfung in Stuttgart ab.

Mit Beförderung zum Oberfeldveterinär am 1. April 1983 übernahm Dr. Förster seine erste höhere Führungsverwendung als Leitender Veterinär des Heeres im Heeresamt in Köln. Hier war er maßgeblich an der Entwicklung des ersten mobilen, einsatztauglichen Untersuchungslabors als Kfz (Unimog) mit Kofferaufbau für die AMF (L) Einsatz-Kompanie (San) beteiligt – der Vorgänger für die späteren Laborcontainer (Lebensmitteluntersuchung und Mikrobiologie) für die Auslandseinsätze. 1984 schloss er die Weiterbildung zum „Fachtierarzt für Öffentliches Veterinärwesen“ ab. Er kehrte 1985 als Wehrbereichsveterinär beim WBK IV nach Mainz zurück und war zuständig für „amtstierärztliche“ Aufgaben im Wehrbereich in den Ländern Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland.

1998 war er sechs Monate als SFOR Theatre Veterinarian im NATO HQ Support Command in Zagreb/Kroatien eingesetzt. Mit diplomatischem Geschick gelang es ihm, erstmals die Leitenden Veterinärbeamten der Ministerien der ehemaligen Kriegsparteien aus Kroatien, Bosnien-Herzegowina, der Republica Srpska und Serbiens unter dem „Schutzschirm“ von HQ SFOR zu einer gemeinsamen Fachtagung in Banja Luka zusammenzubringen – ein Beitrag zur Friedenssicherung, der vom Chef des Stabes HQ SFOR mit dessen COIN FOR EXCELLENCE ausgezeichnet wurde.

Nach dem Einsatz war er – mit Beförderung zum Oberstveterinär am 25. Oktober 1999 – wieder als Leitender Veterinär des Heeres im Heeresunterstützungskommando in Mönchengladbach und Koblenz eingesetzt.

Am 1. Oktober 2000 wurde er in das Amt des Inspizienten Veterinärmedizin der Bundeswehr berufen und war bis zu seiner Zurruhesetzung 2008 zunächst im Sanitätsamt in Bonn und ab Juni 2002 als Abteilungsleiter Veterinärwesen und Inspizient am Standort München oberster Repräsentant seiner Approbation.

Eine besondere Herausforderung in dieser Zeit war die Verhinderung der Einschleppung von Tierseuchen aus den Einsatzländern durch rückkehrende Truppenteile mit ihrem Einsatzmaterial. Die fachlichen Grundsatzweisungen zur Durchführung von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen noch im Einsatzgebiet tragen seine Handschrift. Für seine besonderen Verdienste als Sanitätsoffizier wurde ihm 1981 das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Silber und 2004 in Gold verliehen.

Der Sanitätsdienst und vor allem die Sanitätsoffiziere Veterinär der Bundeswehr gratulieren Oberstveterinär a. D. Dr. Ulrich Förster herzlich zum 75. Geburtstag und wünschen ihm weiterhin viel Glück und Gesundheit, um seinen wohlverdienten Ruhestand im Kreise seiner Familie – verbunden mit seinen Hobbies Golfspielen und Reisen – noch lange Jahre genießen zu können.

Oberstveterinär Dr. Leander Buchner
Leitender Veterinär der Bundeswehr