Wehrmedizinische Monatsschrift

REHABILITATION – MEHR ALS NUR MEDIZIN

52. Jahreskongress der DGWMP e. V. (14.-16. Oktober 2021) in Koblenz: Impulse für die Rehabilitation von Soldatinnen und Soldaten

Vom 14. bis 16. Oktober 2021 fand in der Rhein-­Mosel-Halle in Koblenz der 52. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V. (DGWMP e. V.) statt. Mehr als 450 Teilnehmende befassten sich im Schwerpunkt mit dem Thema „Medizinisch-dienstlich orientierte Rehabilitation“ (MDORBw). Ihnen wurde über zweieinhalb Tage ein spannendes Programm mit zahlreichen ­Innovationen geboten.

Umfassende Teilhabe anstreben

„Vom Beginn der Rettungskette bis zum Abschluss der Akutbehandlung in unseren Bundeswehrkrankenhäusern sind wir gut bis sehr gut. Aber bei der Rehabilitation unserer Soldatinnen und Soldaten im Falle einer Verletzung, Verwundung oder Erkrankung und deren Rückführung in den Dienst haben wir noch deutliches Verbesserungspotenzial!“ – so der Präsident der DGWMP e. V., Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps, bei der Kongresseröffnung. Aus den zahlreichen Vorträgen auch aus dem internationalen Bereich konnten die Teilnehmenden wertvolle Impulse für den Ausbau der Fähigkeiten zur medizinisch-dienstlich orientierten Rehabilitation mitnehmen. Die seit Oktober 2021 vereinbarte Zusammenarbeit mit den berufsgenossenschaftlichen Kliniken auch auf dem Gebiet der Rehabilitation hatte hochrangige Experten aus diesem Bereich nach Koblenz geführt, so dass die ersten Netzwerke geknüpft werden konnten.

Wesentliche Erkenntnisse waren, dass erfolgreiche Rehabilitation über reine medizinische Maßnahmen deutlich hinausgeht und damit Multidisziplinarität zwingend voraussetzt, einer individuellen Planung und Durchführung bedarf sowie vor allem das Berufsfeld des betroffenen Menschen im Blick haben muss. Ziel muss immer die möglichst wenig eingeschränkte Teilhabe am sozialen und beruflichen Leben sein. Dabei kann der Sport ein wesentliches, die Rehabilitation förderndes Element sein, wie z. B. die INVICTUS-GAMES zeigen, die bei dem Kongress ebenfalls vorgestellt wurden.

Arbeitskreise, Workshops, Wettbewerbe, Poster und mehr

Durch die weitgehende Bündelung zahlreicher Kongress-Aktivitäten auf den Nachmittag des 15. Oktober, an dem keine Plenarvorträge parallel stattfanden, waren auch diese Veranstaltungen im Vergleich zu früheren Kongressen sehr gut besucht. Sowohl der Nachwuchswettbewerb um den Heinz-Gerngroß-Förderpreis als auch die Posterpräsentationen fanden große Beachtung und boten einen akademischen Wettstreit auf hohem Niveau. Über den Wettbewerb um den Heinz-Gerngroß-Förderpreis wurde bereits in der Ausgabe 12–2021 der Wehrmedizinischen Monatsschrift ausführlich berichtet.

Kurzbeiträge von ausgewählten Postern und Vorträgen aus dem Plenum sowie aus den Arbeitskreisen und Workshops finden Sie in dieser und folgenden Ausgaben der Wehrmedizinischen Monatsschrift.

Fazit und Ausblick

Das neue Format des Jahreskongresses hat sich bewährt – so die weit überwiegende Meinung der Teilnehmenden. Auch die erstmals zur Verfügung gestellte Kongress-App wurde von den meisten Teilnehmenden gut angenommen – und das nicht nur, weil Kongressfotos sehr zeitnah zur Verfügung standen. Sie wird bei zukünftigen Tagungen und Kongressen das zentrale Planungs- und Managementtool sein. Nicht zuletzt ist der große Erfolg des Kongresses aber darin begründet, dass es dem Kongresspräsidenten, Oberstleutnant Stephan Wüsthoff, und dem wissenschaftlichen Leiter, Generalarzt Dr. Bernhard Groß, gelungen war, mit ihrem Team eine inhaltlich wie organisatorisch hervorragende Veranstaltung durchzuführen.

Einen ausführlichen Kongressbericht finden Sie in der E-Paper-Version dieser Ausgabe.

Oberstarzt a. D. Dr. Peter Mees

Chefredakteur der WMM

E-Mail: wmm@p-mees.de

Zur Langversion des Berichts geht es hier