Wehrmedizinische Monatsschrift

HABILITATION IN DER UNFALLCHRIURGIE

Oberfeldarzt d. R. Dr. Patricia Lang erhält die Venia Legendi für das Fachgebiet Unfallchirurgie in Ulm

Am 18. November 2021 nahm Oberfeldarzt d. R. Dr. ­Patricia Lang aus der Hand von Prof. Dr. Gebhard, stellvertretender Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik Ulm und Direktor der Klinik für Unfall-, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, ihre Habilitationsurkunde und ihre Venia legendi entgegen. In ihrer vorangegangenen Antrittsvorlesung mit dem Thema „Ein Sprung ins Becken“ hatte sie in Kurzform die Ergebnisse ihrer jahrelangen wissenschaftlichen Arbeit vorgestellt. Priv.-Doz. Dr. med. habil. Patricia Lang ist der erste auf dem Gebiet der Unfallchirurgie habilitierte weibliche Sanitätsstabsoffizier Arzt der Bundeswehr.

Patricia Lang kam als ehemalige „SanOA“ erstmals im Jahre 2003 in die damalige Klinik für Orthopädie (Leiter: Oberstarzt Dr. Reither) an das Bundeswehrkrankenhaus (BwKrhs) Ulm. Nach Ihrer Truppenarztzeit im Sanitätszentrum Neuburg a. d. D. ging sie zunächst für 2 Jahre an das BwKrhs Hamburg. Danach kehrte sie ans BwKrhs Ulm zurück und schloss dort 2012 ihre Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinchirurgie ab. Von da an war sie als Fachärztin in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Septische und Rekonstruktive Chirurgie, Sporttraumatologie unter der Leitung von Prof. Dr. Benedikt Friemert eingesetzt. Hier lernten sich Frau Dr. Lang und Oberstabsarzt Dr. Hans-Georg Palm kennen, der im Jahre 2014 am BwKrhs Ulm seine Habilitation im Fachgebiet Unfallchirurgie abschloss und heute als leitender Oberarzt in der Unfallchirurgie der Universitätsklinik Erlangen tätig ist. Die Zusammenarbeit mit Dr. Palm weckte bei ihr die Begeisterung für die klinische Forschung. Mit Engagement und Akribie befasste sie sich im Schwerpunkt mit der Alterstraumatologie des Beckens und deren Bildgebung. Im Fokus ihrer Forschung stand hier das Dual-Energy-CT, welches die Vorteile der CT-Bildgebung mit den Vorteilen der kernspintomographischen Diagnostik, nämlich der Detektion des Knochenmarködems verbindet. Sie konnte zeigen, dass unter Nutzung des Dual-Energy CT eine sichere und hochsensitive Detektion der Fragilitätsfrakturen und damit deren Stadieneinteilung erfolgen kann, welche auf die Therapie erheblichen Einfluss hat. Bei ihrer Antrittsvorlesung schlug sie, eingebettet in eine spannende Geschichte, den Bogen vom Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere bis zu ihrer Habilitation und stellte dabei noch einmal die Entwicklung der Bildgebung bei den Fragilitätsfrakturen des Beckens in den Fokus.

Dr. Lang verließ nach Ablauf Ihrer regulären Dienstzeit von 21 Jahren im September 2020 das BwKrhs Ulm. Sie bleibt als Angehörige der Reserve mit ihrer alten Wirkungsstätte – auch als Mitglied der Unfallchirurgischen Forschungsgruppe am BwKrhs Ulm – dem Sanitätsdienst der Bundeswehr weiterhin eng verbunden . Nicht zuletzt aufgrund ihrer Tätigkeit als Oberärztin im Zentrum für integrierte Rehabilitation der Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm ist eine enge Verzahnung zwischen dem BwKrhs Ulm und einer quasi auf der anderen Straßenseite liegenden Rehabilitationseinrichtung auf lange Zeit sichergestellt – ein Gewinn für alle schwerverletzten Patienten und damit auch für unsere Soldatinnen und Soldaten.

Wir gratulieren Oberfeldarzt d. R. Priv.-Doz. Dr. med. habil. Patricia Lang von ganzem Herzen zu ihrer Habilitation sowie zum Erhalt ihrer Venia Legendi und wünschen Ihr als Wissenschaftlerin, akademischer Lehrerin sowie Klinikerin viel Erfolg und alles Gute. Besonders freuen wir uns auf eine sehr enge und kameradschaftliche Zusammenarbeit.

Oberstarzt Prof. Dr. med. Benedikt Friemert

Klinischer Direktor der Klinik Unfallchirurgie und ­Orthopädie des Bundeswehrkrankenhauses Ulm

E-Mail: benediktfriemert@bundeswehr.org