Wehrmedizinische Monatsschrift

HABILITATION IN DER NUKLEARMEDIZIN

Oberfeldarzt Dr. Manuela Andrea Hoffmann erhält Venia Legendi an der Universitätsmedizin Mainz

Oberfeldarzt Dr. Manuela Andrea Hoffmann, ministerielle Referentin für Arbeitsmedizin, Strahlenschutzrecht und Öffentlich-Rechtliche Aufsicht im Strahlenschutz im Bundesministerium der Verteidigung bei IUD II 4, wurde am 18. November 2021 an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz für ihre wissenschaftlichen Studien und Veröffentlichungen habilitiert. Gleichzeitig wurde ihr die Venia Legendi verliehen.

Die ihrer Habilitationsschrift zugrundeliegenden Arbeiten verfolgten das Ziel, den diagnostischen Stellenwert der Positronen-Emissions-Tomografie/Computertomografie (PET/CT) mit dem radioaktiv markierten Prostata-spezifischen-Membran-Antigen (PSMA)-Liganden und der Magnetresonanztomografie (MRT) zum primären Staging des Prostatakarzinoms und zum Re-Staging in der Rezidivdiagnostik zu untersuchen. Im Rahmen der Studien wurde der Fokus insbesondere auf die Detektion klinisch signifikanter Prostatakarzinome gelegt, um den diagnostischen Zugewinn der PSMA-Hybridbildgebung und MRT-Bildgebung mit entscheidendem Einfluss auf das Therapiemanagement herausstellen zu können.

Der klinische Einsatz der PSMA-PET/CT als diagnostischer Tracer führte zur sogenannten „Nuklearmedizinischen Theranostik“, bei der das bildgebende durch ein therapeutisches Isotop ersetzt wird. Bei fortgeschrittener Erkrankung und bei kastrationsresistentem metastasiertem Prostatakarzinom spielt die PSMA-PET/CT-Bild­gebung eine entscheidende Rolle für die Indikations­stellung und gezielte Therapie mit dem [177Lutetium(Lu)]Lu-PSMA-­Radioliganden sowie für die Beurteilung des Behandlungsansprechens. Unterschiedliche Studienergebnisse konnten zeigen, dass die PSMA-PET/CT bzw. -MRT die Diagnostik (Staging/Re-Staging) und Therapie insbesondere des klinisch signifikanten Prostatakarzinoms beeinflussen. Die Hoffmann’sche Forschungsgruppe führte weitergehende Untersuchungen durch, die ein besseres Verständnis des Verfahrens (z. B. Zeitpunkt der Bildgebung, Algorithmus, Berechnung eines optimalen Cutoff des Prostataspezifischen Antigens (PSA) bzw. des maximalen Standardized Uptake value (SUVmax)) erwirkten und somit zur Optimierung des Managements beitrugen.

Priv.-Doz. Dr. med. habil. Hoffmann wurde für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in 2018 der Dagmar-Eißner-Preis der Mittelrheinischen Gesellschaft für Nuklearmedizin verliehen. 2021 wurde sie für das „Beste Multicenter-Projekt 2021“ zusammen mit ihrer urologischen Forschungsgruppe ausgezeichnet. Die gewonnenen Erkenntnisse ihrer Forschungsarbeiten sind von klinischer und wehrmedizinischer Relevanz.

Ich gratuliere Oberfeldarzt Priv.-Doz. Dr. med. habil. Hoffmann auch im Namen der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V. ganz herzlich zu ihrer hervorragenden wissenschaftlichen Leistung und vollzogenen Habilitation, welche höchste Anerkennung verdient. Sie hat durch ihre herausragenden wissenschaftlichen Studien und Veröffentlichungen die Weiterentwicklung der Forschung auf dem Gebiet der Nuklearmedizin und Arbeitsmedizin vorangebracht. Dadurch und durch ihre Lehrtätigkeit an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz trägt sie ganz erheblich zum Ansehen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr in der Öffentlichkeit bei und fördert beispielhaft die zivil-militärische Zusammenarbeit.

Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps
Stellvertreter des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V.